Wednesday, September 20, 2006

Finally in Munich


Thai Airways Flug TG 924 brachte uns schliesslich sicher wieder nach München. Schweren Herzens trotteten wir ein letztes Mal durch Pass- und Zollkontrollen, bevor wir von vielen freudigen Gesichtern der Daheimgebliebenen empfangen wurden. Um auch den vollen Kulturschock bekommen zu können, waren wir beide bald darauf schon wieder auf der Wiesn anzutreffen. Anstatt Reiswein und Ruhe, jede Menge Maß Bier, Brezn und Blasmusik. Man muss halt flexibel sein. Oans, zwoa, drei, gsuffa!

Saturday, September 16, 2006

Back in Bangkok.... again.

Wieder in Bangkok zu sein, zum vierten Mal auf unserer Reise, war ein komisches Gefühl, denn von hier aus würde es nur noch zurück nach München gehen... aber daran wollten wir lieber erstmal nicht denken. Dank unseres lang geplanten und sehr ausgiebigen "Final Shoppings" hatten wir auch kaum Zeit einen Gedanken an die Heimreise zu verschwenden. Viel zu sehr genossen wir es, uns in das farbenfrohe Getümmel der verschiedenen Märkte zu werfen und stolz günstige T-Shirt, Handtaschen und Ohrringe zu erstehen. Yippie! Die Pratunam-Gegend war hier mal wieder unser Favorit. Zum kulturellen Ausgleich (wir dachten man könne nicht 5 Tage am Stück, 8 Stunden am Tag shoppen gehen - sind aber nun vom Gegenteil überzeugt) fuhren wir sogar noch für 1 1/2 Tage in die alte Königsstadt Ayutthaya und besichtigten den bekannten Tempel der Morgerröte, den Wat Arun, der direkt an unserem geliebten Chao Praya Fluss in Bangkok steht. Dieser war nun, am Ende der Regenzeit, ungewöhnlich unruhig und braun, weswegen die japanischen Touristen während der 3-minütigen Überfahrt bei jedem Wasserspritzer, der ihre Füße erreichte, laut loskreischten und hysterisch zur Seite sprangen. Naja, jedenfalls ist der Wat Arun komplett aus chinesischen Porzelanstückchen gebaut, also ein riesiges Mosaik aus vielen Farben, oft sind ganze Tassenuntersetzer mit eingearbeitet.
Zum Abschluss unserer genau 6-monatigen Reise wollten wir uns noch mal was ganz besonderes gönnen. Mehr durch Zufall fanden wir die Skybar auf dem State Tower, die wohl höchste Openair-Bar der Welt im 64. Stock, direkt am Chao Praya gelegen. Luxus pur. Klassische Cocktails, umfangreiche Weinkarte, chice Thais, edle schwarze Sessel, elegante dezente Beleuchtung, exzellenter Service, aber natürlich alles nichts gegen diesen Ausblick, wie gemalt. Unzählige bunte Tupfer auf schwarzem Hintergrund aus grosser Höhe unter freiem Sternenhimmel. Welch Abschluss unserer Tour! So genossen wir noch einige Zeit den einfach fantastischem Blick über die weiten Lichter dieser nächtlichen Metropole - exotischer Beginn und atemberaubendes Ende unserer Reise.

Sunday, September 10, 2006

Kathi's Kindheitstraum

Kathi ist der größte Pferdefan, den ich je getroffen habe. Immer schon war es ihr Traum, einen weiten Strand mit einem tollen (schnellen) Pferd entlang zu reiten, ab ins Wasser, ab in die Sonne. (Was von Augsburg aus leider nicht ganz einfach ist.) Als sich herausstellte, das Ala, eine Freundin von Robert aus Odessa, und Jack auch reiten konnten, buchten die 4 einen 2-stündigen Strandausflug, mit Pferden des Umallas Reitstalls, vermittelt durch den freundlichen Nachbarn Michel. Frühmorgens machten wir uns alle auf, Kathi war schon ganz aufgeregt und auch Ala konnte es kaum erwarten. Der Reitstall war selbst wie eine kleine Villa aufgebaut - bloß für Pferde. Und schon ritten die 4 zusammen mit drei Guides los, ich fuhr mit Agung an den Strand, um dort Fotos von ihnen zu machen und das Ganze zu bewundern. Zum ersten Mal ärgerte ich mich, nie reiten gelernt zu haben, denn in solch idyllischer Kulisse in der Morgenstimmung am unendlich wirkenden Strand, wäre ich auch gerne dabei gewesen. Mein einsamer Spaziergang am breiten Strand in knallender Sonne mit den Füßen immer im kühlen Wasser war aber auch wunderschön... Kathi behielt noch die nächsten 2 Tage ein riesiges Lächeln auf den Lippen und freute sich jede Sekunde über dieses einmalige Erlebnis, endlich hatte sie ihren Kindheitstraum verwirklichen können!

Friday, September 08, 2006

Robert's Homestay

Nachdem wir ein paar schlechte Hostelerfahrungen in Legian gemacht hatten, war Robert so großzügig, uns zu sich und Jack in seine Traum-Villa einzuladen. Eigentlich wollten wir nur ein paar Tage zum Ausspannen bleiben, doch aus den paar Tagen wurde eine Woche... wenn ihr die Bilder seht, könnt ihr das sicherlich verstehen. In der Villa arbeiteten 8 immer freundliche Angestellte, die uns jeden Wunsch von den Augen ablasen. Ausserdem gab es einen exzellenten Koch, der uns wirklich jeden Abend ein ausnahmslos leckeres Menü zauberte, dass wir dann mit einem Gläschen Veuve Cliquot herunterspülen durften. Wenn wir uns also nicht in unserem traumhaften Himmelbett aufhielten, vorzüglich dinierten oder uns in unserem Badezimmer verliefen (!), lagen wir am oder im Pool, fuhren mit "unserem Fahrer Agung" zum Shoppen, liessen uns massieren, fuhren mit Mofas zum Sonnenuntergang an den nahegelegenen Strand, machten kleine Ausflüge in die Umgebung oder erfüllten Kathi's Kindheitsträume (siehe nächster Blog). Welch ein Abschluss für unsere Reise. Es war wirklich wie ein Traum, einfach frei sein, einfach wohlfühlen, ein toller Abschluss nach einer teils doch strapaziösen Tour. Oft mussten wir uns fragen: "Wieso fliegen wir doch gleich zurück?", "Warum müssen wir wieder nach Deutschland?" Wie lange ist noch gleich unser Visum für Indonesien gültig?" Als kleines Dankeschön kochten wir einen Abend zusammen mit den Angestellten die balinesischen Maisfladen, die ich von Nyoman gelernt hatte, und unser Essen kam sogar gut an... und wir hatten mal wieder jede Menge Spaß mit der Crew.

Mit Agung unternahmen wir auch Ausflüge zum Klippentempel Pura Luhur Ulu Watu ganz im Süden von Bali oder fuhren mit Robert und Jack auf die Bukit Peninsula zum Dreamland Beach, einem der angesagtesten Surferstrände und mal wieder prima für einen farbenprächtigen Sonnenuntergang. Auch spannend war das Treffen mit einem der 8 balinesischen Könige, bei welchem wir als Fotoassistenten von Robert die Königsfamilie und den Palast inklusive Tempel kennenlernen durften. Am letzten Abend gab's dann noch ein kulinarisches Highlight, als die beiden uns zum Abendessen ins KuDeTa einluden. Nach einem Champagnercocktail zum Sonnenuntergang gab es bei angenehmer Loungemusik nach feiner Gänseleberpastete und kunstvoll dekoriertem Vitello Donato den absolut perfekt gebratenen Lammrücken mit kleinem grünen Spargel und Vanille-Kartoffelpürree... das alles direkt am Strand von Seminyak zum leisen Rauschen der Wellen im Hintergrund. Der Abschied fiel uns dann auch wirklich nicht einfach, hatten wir doch in Robert und Jack zwei außergewöhnliche Personen kennengelernt, die uns das wohl bestmögliche Ende unserer Reise spendierten. "Thank you, guys."

Wednesday, September 06, 2006

Cremation Ceremony

Von Robert und Jack, die wir gleich am ersten Tag auf Bali kennengelernt hatten, waren wir auf die Cremation Ceremony des Bruders eines der 8 balinesischen Könige eingeladen worden. Robert und Jack sollten fotografieren, wir durften zusehen... und endlich einer der so berühmten balinesischen Bestattungszeremonien beiwohnen. Wir durften sogar in den großen Palast in Denpasar hineingehen, einen Prinzen treffen und uns die Vorbereitungen genauer ansehen, bevor es grandios losging. Über hundert Frauen und Männer waren in den Palast gekommen, um dem Leichnam die letzte Ehre zu erweisen. Aus jeder Familie aus dem Dorf der Königsfamilie müssen eine Frau und ein Mann an der Zeremonie teilnehmen (alle in gleichem Outfit, Frauen in grau-blau, siehe Bild), diese jedoch in getrennten Gruppen und mit verschiedenen Funktionen.
In Bali dürfen solche Zeremonien nicht in der Regenzeit stattfinden, und so gibt es nur alle 6 Monate einen Zeitraum von einigen Wochen, in denen die Leichen verbrannt werden dürfen. Dieser 3. September war der letzte Tag des laufenden Zeitraumes, es wurde also höchste Zeit. Stirbt man demnach irgendwann zwischen den Zeiträumen, wird die Leiche erst beerdigt und dann später zur Feuerbestattung wieder ausgebuddelt.
Auf solch einer Zeremonie wird der Leichnam in einem langen Zug von Leuten vom Wohnhaus bis zum Verbrennungsplatz getragen. Aber natürlich nicht einfach so, sondern in folgender Ordnung: Zuerst die Band und 4 junge kostümierte Prinzessinnen auf je einem Stuhl. Es folgen einige Gaben, von Frauen getragen. Dann kommt ein großer schwarzgefärbter Bulle aus Papier und Holz, auf dem ein Junge reitet. Dieser wird samt Gestell von ca. 30 Männern getragen. Es folgt eine Gruppe Tänzer in schwarz-weißer Kleidung.Und darauf hin folgt dann der Leichnam in einem hohen, thronähnlichem Gebilde mit Flügeln, das von bestimmt 50 Männern in Schichten getragen werden musste. Oft strauchelten sie und schienen unter der Last fast zu zerbrechen. Da diese Gebilde so hoch ist, rennen vor Diesem 2 Männer, deren einzige Aufgabe es ist, herunterhängende Kabel oder Telefonleitungen, mit denen der Thron kollidieren könnte, aus dem Weg zuheben. Überall zwischen den genannten Zugteilen, befinden sich Angehörige, Familie und Freunde und natürlich sind die Strassen gesäumt mit hunderten neugieriger Zuschauer. Das Ganze bewegt sich in einem Affentempo, eigentlich rannten wir die ganze Zeit und probierten Anschluss an den Zug zu halten und Kathi musste sogar einen Schuh opfern. Ja, so schnell geht das... Wir trauerten also auch kurz um ihren Flipflop, aber sie rannte heldenhaft barfuß weiter. Nach ca. 3 km kamen wir auf dem staubigen "Friedhof" an und es wurde damit begonnen den Bullen über dem späteren Feuer zu plazieren. Dieser wird dann aufgeschnitten und der Leichnam in den Rücken des Bullen gelegt. Nun wird der Leichnam "ausgepackt", so dass man vor allem die grauen Füße sehen kann und es finden verschiedene Waschungen und Zeremonien statt. Insgesamt herrscht aber eher eine ungezwungene Atmosphäre, man unterhält sich, trinkt Wasser und niemand ist wirklich traurig. Nach einiger Zeit wird dann das Feuer entzündet, der Körper fällt in den Leib des Bullen und brennt so vor sich hin. Kleidung und wichtige Dinge des Verstorbenen werden mitverbrannt und ihm so mit auf den weiteren Weg gegeben. Währendessen spielt die Band und die Tänzer führen traditionelle Tänze vor der Familie und den 4 Prinzessinnen auf. Die ersten Leute fangen an zu gehen... die letzten gehen, als die Familie den Ort der Bestattung verlässt. Die Asche wird später zusammengesammelt und im Meer verstreut werden, so wie es auf Bali üblich ist.


Tuesday, September 05, 2006

Kuta

Kuta ist das Touristenghetto der Insel, quasi vergleichbar mit El Arenal, Patpong oder Chaweng (jetzt ist der Touristiker gefragt, heh?). Fast 8 km zieht sich der offizielle Ort am mitteldunklen Sandstrand entlang, bevor er im Norden in Legian und Seminyak übergeht. Hier tobt(e) das Leben, finden sich unzählige Souveniershops, Surfershops, CD-Läden, Bars, Cafe's, Hotels, Herbergen und Restaurants ... bloß sind diese nicht gefüllt. Nicht mehr. Nicht mehr seit den verheerenden Bombenanschlägen vom Oktober 2002, bei dem über 200 Touristen und Einheimische ihr Leben ließen und eine noch größere Anzahl verletzt wurde. Die Anschläge dezimierten die Tourismusindustrie, ruinierten viele Geschäftsleute (so auch Wayan, bei dem wir den Homestay verbrachten), Restaurants und Hotels mussten schliessen... die Zeitungen titelten damals "Paradise Lost". Heute steht auf der Jl. Legian ein riesiges Denkmal mit den eingravierten Namen aller Opfer. Einige Tatverdächtige wurden angeklagt und verurteilt. Die Hotels und Restaurants bemühen sich um Normalität, man sieht wieder Touristen und hört loungige Tracks aus den vielen Bars. Aber das etwas mulmige Gefühl ist noch nicht ganz verschwunden, zumindest nicht bei uns. Gab es ja erneute Anschläge in 2005, bei denen ebenfalls Menschen umkamen. Wir suchten uns eine Unterkunft im etwas ruhigeren Legian und hielten uns nicht in großen Cafes und Restaurants auf. Die Anschläge sind einfach allgegenwärtig. Fast jeder Restaurantbesitzer oder Künstler weiß eine Story zu erzählen. Die grossen, bzw. teuren Clubs und Restaurants, wie das KuDeTa, haben eine ganze Armee an Sicherheitsleuten engagiert. Taschen und Rucksäcke werden genau kontrolliert, Autos auf Bomben gecheckt und Eingänge streng bewacht. So kann zumindest das Gefühl der Sicherheit im Paradies wieder hergestellt werden...

Monday, September 04, 2006

Ubud - Kuenstlerstadt und Monkey Forest

Ubud ist eine ganz besondere kleine Stadt im Herzen von Bali. Es liegt wunderschön eingebettet in grell grüne Reisterrassen und gilt als die Stadt für Kulturinteressierte und Künstler. Anfang des letzten Jahrhunderts kamen viele westliche Künstler nach Bali, um sich von der tropischen Umgebung inspirieren zu lassen. Unter ihnen fand sich auch der deutsche Maler Walter Spiess, der ein Mitbegründer der Künstlervereinigung Pita Maha wurde, von der von nun an wichtige, neue Impulse ausgingen. Das kleine Dorf Ubud wurde zum künstlerischen Zentrum der Insel. So finden sich auch heute noch unzählige Galerien und einige Museen in Ubud. Es gibt Holzschnitzereien, Silberwaren und jede Menge Schmuck zu kaufen. Ein bisschen scheint fast jeder ein Künstler zu sein, auch wenn er nur Massenware für den Verkauf an Tagestouristen auf dem Hauptmarkt herstellt. In den 1970er Jahren entdeckten zuerst die Backpacker die kleine Stadt als beliebtes Ziel, schon längst kommen die Touristen aus aller Welt, teils von der Küste für einen Tag, oder sie bleiben für länger in einem der mittlerweile zahlreichen 4*- oder 5*- Sterne Hotels in der reizvollen Umgebung. Trotz des grossen Andrangs hat Ubud nichts von seiner Atmosphäre verloren, wandelt man ein bisschen abseits der ausgetretenen Pfade sieht man schon bald keine Touristen mehr, entdeckt winzige Restaurants mit tollen Ausblicken und kann traditionelle Zeremonien in einem der Tempel beobachten. Man kann sich schon denken, dass Ubud ein kleines Shoppingparadies für allerlei Krams ist, und so war unsere Hauptaktivität der Bummel durch die vielen Geschäfte, Galerien und über den Hauptmarkt, der mit dem Versand eines 20-Kilo-Paketes nach Hause endete. Sogar ich kaufte 2 Bilder.... und vieles mehr...
Ein weiteres Highlight in Ubud ist der Monkey Forest, der sich südlich der Stadt befindet. In ihm befinden sich verschiedene zeremonielle Plätze und ein Tempel, der aber meist nicht zugänglich ist. .... UND: natürlich Affen! Und zwar über hundert Stück. Vor Diesen muss man sich ein bisschen in Acht nehmen, denn sie lieben Ketten, Sonnenbrillen, Kameras und vor allem jede Art von Nahrungsmittel. Von unserem Berufschullehrer Hr. Zitzlaff hatten wir schon die Horrorstory gehört, wie seine Frau hier vor einigen Jahren in den Finger gebissen wurde, und so hatten wir natürlich Respekt vor den Tieren. Zusammen mit einem Forestangestellten trauten wir uns dann aber doch an die süßen Makaken heran, seit Laos bin ich ja sowieso zum Affen-Fan geworden. Und es lohnte sich wirklich. Wir sahen vor allem viele neugeborene Affen und Kleine, die miteinander spielten. Wie schön!