Friday, June 09, 2006

Laos' Sueden

Um in den Sueden zu kommen, setzten wir uns in den futuristischen VIP-Nachtbus, der uns nach ca. 10 Stunden, morgens um 6 Uhr, in der Provinzhauptstadt Pakse wieder absetzte. Unser TukTuk-Fahrer fuhr uns dann zum Hauptmarkt, mit dem Versprechen, dass um 9 Uhr ein Bus nach Champasak gehen sollte, wo wir eigentlich hin wollten. Leider sprach niemand wirklich Englisch oder konnte uns sonst irgendwie weiter helfen und so warteten wir im Endeffekt in einem bunten Treiben aus Marktfrauen, Huehnern, grunzenden Schweinen in weissen Reissaecken (zum Transport, sieht ulkig aus, weil nur die Schnauze rausguckt), Hausfrauen, Gemuesebergen, TukTuk-Fahrern, Lastentraegern und spielenden Kindern, bis endlich ein Bus um 10:30 den Markt verliess.... hmm. Michael aus Malaysia war mit uns gestrandet und spendierte und freundlicherweise erstmal eine Dose Pepsi. Nachdem sich der Bus, nach 4 1/2 Stunden Wartezeit, nun also endlich in Bewegung gesetzt hatte, kam es schon nach 5 Minuten zu einem langen Stopp, denn: es waren noch ein paar Quadratmeter im Bus frei und so luden wir Hunderte Fliesen mit ein.... und zwei Beutel mit Fischen, die direkt unter meinen Fuessen Platz fanden. Der dicke Moench vor uns schien eine Art Mafiosi zu sein, denn staendig brachten Leute ihm Sachen, zeigten ihm Briefe, er zueckte unaufhoerlich Geld oder holte sein teures Handy unter seinem orangenen Moenchsgewand hervor, um laute Gespraeche zu fuehren oder Musik zu hoeren. Nachdem unter den Laoten geklaert war, das weder Kathi noch Ich mit Michael oder irgendwem sonst verheiratet waren, bekam Kathi erstmal einen Heiratsantrag von dem einen Kopf kleineren Ticketverkaeufer des Busses, von dem ich anschliessend noch ein Foto zum Andenken fuer Kathi schiessen musste.... er bestand darauf. Bevor wir nun endlich Champasak erreichten, galt es noch eine letzte Huerde zu ueberwinden: den Mekong mal wieder. Auf einer interessanten Konstruktion einer kombinierten Auto- und Passagierfaehre schwammen wir mit einigen anderen Autos und vielen Snack-Verkaeufern mit typischem Hut ueber den breiten, braunen Fluss und waren unheimlich gluecklich nach nun insgesamt fast 18 Stunden endlich Champasak zu erreichen, wo wir auch wieder auf George trafen.
Der kleine Ort Champasak hat eine seeehr bedeutende Sehenswuerdigkeit zu bieten: den 8 km entfernten Wat Phou. Die grossflaechige Tempelanlage ist neben der Ebene der Tonkruege die zweite bedeutende archaeologische Sehenswuerdigkeit des Landes. Die Aeltesten der Ruinen stammen wohl aus dem 5. bis 6. Jahrhundert, was sie ca. 200 Jahre aelter macht, als die beruehmte Anlage von Angkor Wat in Kambodscha. Mittlerweile gilt als sicher, dass sich an dieser Stelle die erste Hauptstadt des frueher bedeutenden Khmerreiches befunden hat, bevor sie spaeter nach Angkor verlegt wurde. Zu den Ruinen gehoeren heute eine Prozessionsstrasse, verschiedene Pavillons mit reichen Verzierungen und Reliefs, sowie eine steile Treppe aus Lateritgestein, die bis zum Hauptheiligtum weit auf den Berg hinauffuehrt. Alle Steinplatten sind mit Reliefs von hinduistischen Goettern und Fabelwesen, wie Vishnu, Garuda und Shiva oder buddhistischen Darstellungen verziert. Natuerlich liessen wir uns auch das dazugehoerige Museum nicht aus. Kathi begeisterte in der Hitze besonders die kleine heilige Quelle, aus der sie sich kuehles Wasser ueber den Kopf giessen konnte, mich ganz besonders die wunderschoene Aussicht.

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