Monday, August 07, 2006

Historisches Melaka

Nach einer letzten durchfeierten Nacht in K.L. schwangen wir uns morgens um 10 Uhr in den Bus nach Melaka und fanden uns puenktlich in der Mittagshitze auf dem zentralen Town Square der Stadt wieder. Melaka wurde schon 1396 gegruendet und ist somit die geschichtstraechtigste Stadt des Landes. Seit dem 14. Jhrd entwickelte sich die Stadt zu einem wichtigen Handelszentrum, offensichtlich beguenstigt durch die optimale Lage an der Strasse von Melaka auf dem Seeweg zwischen China und Indien. Nachdem die Chinesen 1405 unter Admiral Cheng Ho ein Protektorat eingerichtet hatten, folgten chinesische Siedler, die ihre Kultur mit der bereits Vorhandenen vermischten und als Baba und Nyonya bekannt wurden.

1511 wurde Melaka dann von Portugiesen eingenommen, 1641 an die Niederlande uebergeben und 1824 schliesslich mit den Briten gegen Bengkulu in Sumatra getauscht. Wie schon an der Geschichte zu sehen ist, ist die Stadt wie schon K.L. oder Georgetown ein einziger Kulturenmix. Kirchen und chinesische Tempel stehen nicht weit von Moscheen entfernt. Und zwischen den vielen Sehenswuerdigkeiten fahren die ulkigsten und farbenpraechtigsten Fahrradrikschas hin und her, die wir je gesehen haben (siehe Foto oben). Da wir schon einen Tauchkurs auf Borneo gebucht hatten und unser Flug am naechsten Morgen ging, blieb uns leider nur ein kurzer Tag Zeit, um die Stadt im Eiltempo zu erkunden. Zuerst nahmen wir uns den Town Square mit der Christ Church, einer Windmuehle und dem bekannten Stadthuys (man merke den hollaendischen Einfluss...) vor. Der gesamte Platz und seine naehere Umgebung sind in verschiedenen Rottoenen gestrichen, was dem ganzen eine besondere Atmosphaere gibt. In der Mittagshitze packte uns der Hunger und deswegen machten wir uns schnell nach Little India auf, um leckeres Chicken Masala auf Bananenblaettern zu essen... mmmh. Zusammen mit indischem Tee fuer ca. 1.50 Euro pro Person. Frisch gestaerkt spazierten wir durch Chinatown, vorbei an chinesischen Tempeln und den beruehmten und buntbemalten Shophouses der geschaeftstuechtigen Bewohner, waehrend uns der Duft von den vielen Restaurants und Raeucherstaebchen der Tempel in der Nase hing. Unser Ziel war die im Norden der Stadt gelegene malayische Viertel Kampung Morten mit seiner Villa Sentosa, direkt am Melaka Fluss. Das gesamte Viertel liegt quasi auf einer Landzunge und wird von den Bewohnern in einem ganz liebevollen Stil bewahrt. Niedliche Holzhaeuser mit Gardinen und Verzierungen reihen sich ein neben sehr gepflegten Gaerten. Unser Rueckweg fuehrte uns wieder zum Town Square, der direkt unterhalb des St. Paul Huegels liegt, welchen wir uns als naechstes vornahmen. Von den Ruinen der St. Paul's Church auf dem Huegel bot sich nach kurzem Aufstieg, vorbei an einigen Museen, ein wunderschoner Blick ueber die Stadt in der spaeten Nachmittagsstimmung. Alte Grabsteine damals beruehmter Personen zieren die Waende der alten Kirche und Touristen aus aller Welt stroemen hier her. Von hier aus schien auch das Meer ganz nah. Herunter ging es zu der Porta de Santiago, dem einzigen Ueberbleibsel des alten portugisischen Forts, das hier einst gestanden hat. Dekorative Kanonen rahmen das Tor ein. Gleich nebenan befinden sich das Proclamation of Independence Memorial und weitere Museen. Besonders beeindruckend fand ich das Muzium Budaya, in welchem eine Nachbildung eines historischen Sultanspalastes aus Holz steht. Diese Nachbildung wurde nach alten Skizzen angefertigt und trotz der enormen Ausmasse des Gebaeudes wurde erstaunlicherweise kein einziger Nagel verwendet. Das Muzium Rakyat, in dem sich eine Ausstellung ueber verschiedene Schoenheitideale und das teils brutale Erreichen dieser, befand, schloss leider grade als wir zur Tuer hereinkamen. Nach einem schnellen Stopp im modernen Mahkota Parade Shopping Complex und bei Burger King befanden wir uns auch schon wieder im Bus Richtung Busbahnhof, von wo aus wir den Luxus-Langstreckenbus nach Johor Bahru nahmen.

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