Sunday, August 06, 2006

Kuala Lumpur

Am ersten Morgen in K.L. beschlossen wir, uns erstmal einen Ueberblick ueber die Stadt zu verschaffen und fuhren zusammen mit Benn, den wir waehrend unseres Dschungeltreks kennengelernt hatten, zum Menara Kuala Lumpur, dem mit 421 m Hoehe viert-hoechsten Telekommunikationsturm weltweit. Nachdem wir den relativ teuren Eintritt bezahlt hatten, wurden wir per Highspeedfahrstuhl auf die 276 m hohe Besucherplattform befoerdert und durften einen atemberaubenden Blick ueber die malayische Metropole geniessen. Vom Turm aus, der zusaetzlich auf einem Huegel steht, guckt man quasi auf die beruehmten Petronas Twin Towers herab. Aber auch sonst lassen sich mit Hilfe der Audiotour so ziemlich alle weiteren Sehenswuerdigkeiten, sowie die staedtischen Zusammenhaenge und Dimensionen erstmal aus der Vogelperspektive bestaunen. Schon jetzt gefiel mir die Stadt. Interessanterweise wurde am Fusse des Towers ein recht grosser Wald gepflanzt, in dem -obwohl mitten in der Stadt gelegen- sogar einige Tiere leben und man (gefuehrte) Wanderungen unternehmen kann... eine kleine gruene Lunge. Von dort aus spazierten wir durch den Hochhausdschungel des Golden Triangles, dem Geschaefts-, Shopping- und Unterhaltungszentrum der Stadt immer mit Blick auf die beruehmten Petronas Towers, bis wir endlich an ihrem Fusse ankamen. Das heisst, besser an dem enormen Shoppingcenter Suria KLCC, was sich dort befindet. In diesem riesigen Einkaufsparadies, gibt es jedes Markengeschaeft, das man sich vorstellen kann, neben Mango und Quicksilver vor allem Prada, Gucci, Armani und die volle Palette weltweiter Designer. Beeindruckend. Und natuerlich gibt es im 2. Stock auch einen abwechslungreichen Foodcourt, mit asiatischen, italienischen, libanesischen, indischen und vielen weiteren Spezialitaeten. Das gefiel mir natuerlich ebenfalls mal wieder besonders gut! Natuerlich hielten wir uns auch noch einige Zeit in den heiligen Shoppinghallen auf, trafen ein deutsches Paearchen von den Perhentian Islands wieder und genossen einige Donuts, bevor wir zu Fuss und mit dem modernen Hoch- und U-Bahnsystem zurueck nach Chinatown fuhren. Da man morgens ab 8:00 Uhr fuer Eintrittskarten zu den Petronas Towers anstehen muss, stand diese Sehenswuerdigkeit erst fuer den naechsten Tag auf unserem Programm. Von Chinatown aus spazierten wir durch die chaotischen und verwinkelten Strassen vorbei am Central Market und der zwischen Palmen stehenden Masjid (Moschee) Jamek zur historischen Colonial District der Stadt. Das symbolische Herz dieser Gegend wird vom Merdeka Square gebildet, dem Unabhaengigkeitsplatz der Stadt, denn hier wurde (erst) 1957 die Unabhaengigkeit der Nation erklaert. Am mit 95 m hoechsten Flaggenmast der Welt weht hier stolz die malayische Staatsflagge, denn es herrscht immer eine leichte Brise. Entlang des Platzes befinden sich dann auch einige andere wichtige Gebaeude, wie der alte Bahnhof im islamischen Stil, das alte Rathaus, die St. Mary's Church und das National History Museum. Da zu dieser Zeit des spaeten Nachmittages eine unvorstellbar schwuele Hitze ueber der Stadt lag, brachen wir unseren eifrigen Stadtrundgang hier lieber ab und liessen uns in einem der zahlreichen kleinen Cafes nieder, in dem wir uns bei leckerem Banana-Chocolate-Cake und einem angenehm kuehlen Eistee erholten. Den Rest des Tages liessen wir uns durch das quirlige Chinatown und die zentrale Petaling Street, sowie vorbei an chinesischen und indischen Tempeln treiben und genossen die einmalig offene und freundliche Atmosphaere der Stadt. Am Abend beschlossen wir einen ersten Blick auf das beruehmte Nachtleben der Hauptstadt zu werfen und tranken -in neugeshoppten Klamotten bestens gestylt- Kaffee und Wein in der umso mehr gestylten Frangipani Bar bei bester Chill Out- und House Musik.

Am naechsten Morgen hiess es frueh aufstehen, denn wir wollten ja eines der heissbegehrten Tickets fuer die Petronas Twin Towers ergattern, die bis zur Eroeffnung des Taipei 101 im Jahre 2004 mit 451.9 m die hoechsten Wolkenkratzer der Welt waren. Der Grundriss des Designs basiert auf einem 8-eckigen Stern und jeder der Tuerme hat 88 Etagen. Also schwangen wir uns um 8:00 Uhr in ein Taxi und reihten uns in die bereits lange Schlange im Kellergeschoss der Petronas Twin Towers ein. Nach ueber einer halben Stunde Wartezeit ergatterten wir Tickets fuer 12:15, so dass wir ausreichend Zeit hatten erstmal ausgiebig zu fruehstuecken und noch ein bisschen windowshopping zu betreiben, bevor wir uns einen Film ueber die Errichtung der beruehmten Gebaeude als Einstimmung ansahen. Als Besucher darf man naemlich nur auf die Bruecke, die sich zwischen den beiden Tuermen im 42. Stock befindet. Zeit und Gruppengroesse sind streng limitiert und alles ist straff durchorganisiert.... und so fanden wir das Ganze eigentlich eher weniger beeindruckend, was der Schoenheit der Tuerme aber keinen Abbruch tat. Nach einer Mittagspause wollten wir mit der Monorail (ja K.L. hat genau wie in Simpsons eine Monorail) ueber die Central Station zu den Lake Gardens fahren, doch als wir am Hauptbahnhof ankamen, ging grade ein unglaublich kraeftiger Wolkenbruch ueber der Stadt nieder, man konnte keine 50 Meter weit gucken. Da sich das Wetter auch nach einer halben Stunde nicht besserte, fiel unser Spazier- und Picknickplan wohl ins Wasser und wir entschieden uns zur noch groesseren Midway Mega Mall zu fahren, von der mir schon meine Freundin Clari, die 1 Jahr in K.L. gelebt hatte, vorgeschwaermt hat. Ich sage nur: Schuh-Sale ueberall, sowie Sale ueberall und auf alles!!! Ueberall wunderschoene Schuhe sogar in unseren Groessen fuer 4 - 10 Euro... na, neidisch? Spaetestens jetzt entschlossen wir uns ein weiteres Paket (mit Schuhen) nach Hause zu schicken, was wir 2 Tage spaeter auch taten. (Keine Angst Papa, wir haben keine Fakes gekauft.) Am Abend schwangen wir uns dann frisch gestylt mit Benn in ein Taxi, dass uns am beruehmten Zouk Club wieder rausliess (auch ein Tipp von Clari). Vor 24 Uhr kamen wir Maedels noch umsonst in den Club und konnten uns so sogar noch ein Getraenk leisten. Schliesslich sind wir ja immer noch auf Low Budget unterwegs. Mehr mussten wir dann aber auch gar nicht bezahlen, da Mr. Malaysia runner-up und seine Clique uns zu allem Weiteren einluden. Auch sehr angenehm. Und so tanzten wir zu den Songs der letzten 3 Jahrzehnte bis der Club um 3 Uhr schloss. Am naechsten Morgen schliefen wir erstmal aus und verabschiedeten uns um die Mittagszeit von Benn, bevor wir einen weiteren entspannten Tag einlegten. Wir mussten ja schliesslich auch fit fuer den naechsten Abend sein, an welchem wir die Ladies Night im Zouk auf keinen Fall verpassen wollten. Auch dieser Abend verlief wieder aeusserst kostenguenstig, Kathi hatte schon nach ca. 15 Minuten ein Glas Veuve Cliquot in der Hand... wir waren selbst ueberrascht und blieben erneut und gut gelaunt bis 3 Uhr. Jippie, endlich mal wieder vernuenftig tanzen und feiern. Am naechsten Vormittag machten wir uns auf, unser naechstes 10-Kilo-Paket (!) auf die Post zu bringen und schafften es am Nachmittag nun doch endlich mal bei wunderschoenem Sonnenschein in die Lake Gardens, nahe des Stadtzentrums. Wir hatten uns fuer diesen Tag den Butterfly-Park vorgenommen,
von dem wir schon viel Gutes gehoert hatten und so stoerte es uns auch nicht, dass wir erst eine halbe Stunde vor Schliessung des Gartens dort angelangten. Schnell waren wir von den vielen bunten Schmetterlingen begeistert und schossen viele Fotos. Kurz vor 18 Uhr bewegten wir uns dann Richtung Ausgang, spazierten dort noch ein bisschen herum, und als wir die Anlage verlassen wollten mussten wir leider feststellen, dass der Ausgang verschlossen war. Also gingen wir zum Eingang...verschlossen. Wir suchten nach Tueren, Toren und Moeglichkeiten die Anlage zu verlassen, aber da es sich ja um einen Schmetterlingspark handelte, ist Sinn dieses ganzen Geheges keine Schmetterlinge herauszulassen... und schon gar keine Menschen... hmm. Mal wieder nicht so richtig gut gelaufen. Wir ueberlegten uns schon, wo man zwischen den verschiedenen kuenstlichen Baechen, Pflanzen und Tieren am Besten einen Schlafplatz aufbauen koennte, als Kathi noch einen letzten Rufversuch startete: "Hello? Hellooooo?!" Und da hoerten wir von weit weg ausserhalb des Zaunes aufeinmal eine verwunderte Stimme. Die letzten Mitarbeiter des Parks waren grade dabei in ein Taxi zu steigen, und hatten unser verzweifeltes Rufen im letzten Moment gehoert. Sie brauchten fast 10 Minuten um alle Schloesser bis zu uns noch einmal zu oeffnen, entschuldigten sich vielmals und wir verkruemelten uns schnell. Grade noch mal gut gegangen. Was waere das auch fuer eine dumme Zeitungsueberschrift gewesen : 2 deutsche Touristen eingesperrt im Schmetterlingspark Kuala Lumpur. Naja, jedenfalls brauchten wir nach diesem Schock erstmal ein bisschen Entspannung und entschieden uns fuer einen neuen Haarschnitt mit einer herrlichen asiatischen Haarwaesche. Hier in Malaysia werden einem die Haare naemlich am Platz gewaschen, nicht ueber dem Waschebecken und man bekommt waehrendessen noch eine Kopf- und Nackenmassage. Das war die mit Abstand beste Haarwaesche meines Lebens. Waehrend ich mich nur zum Spitzenschneiden ueberreden lassen konnte, war Kathi mutig und liess sich einen Pony schneiden. So konnte es frisch gestylt abends gleich wieder in einen Club gehen. Unser Taxifahrer waehlte fuer uns diesmal das RumJungle mit Live-Band aus und mit neuem Look und Highheels dauerte es nur eine Rekordzeit von 5 Minuten, bis wir die ersten Getraenke in der Hand hielten. Wieder verbrachten wir einen lustigen Abend und verliessen die Open-Air-Lokalitaet erst nachdem die Band schon aufgehoert hatte zu spielen. Am naechsten Tag mussten wir dann noch einmal die Shoppinggegend mit unglaublich vielen Malls um Jl Bukit Bintang, insbesondere das BB Plaza mit unserem geliebten Schuhladen Vincci (Schuhsale!) erkunden, bevor wir vom Shopping in KL erstmal genug hatten. An diesem Abend wollten wir eigentlich nur einen kurzen Drink in der exklusiven Luna Bar zu uns nehmen, quasi als kroenenden Abschluss unserer Zeit in dieser fenomenalen Stadt, doch es sollte mal wieder anders kommen. Es dauerte einige Zeit, bis wir die Luna Bar (ein weiterer Tip von Clari) voellig versteckt und nicht ausgeschildert auf dem Dach eines Hotels endlich betraten. Die Bar befindet sich im 34. Stock und bietet daher durch riesige Fensterfronten einen atemberaubenden Blick ueber das hellerleuchtete naechtliche K.L., sowie die Petronas Towers und den Menara. In der Mitte der Bar befindet sich ein grosser Pool und wenn man quasi durch das nicht vorhandene Dach nach oben guckt, leuchtet ueber einem der stattliche Fernsehturm. Nachdem wir mit dem wahnsinnig hohen Eintritt schon 2/3 unseres Geldes ausgegeben hatten, konnten wir uns nicht mal mehr ein weiteres Getraenk leisten und da kam es wiederum aeusserst gelegen eine europaeische Frau in einem asiatischen Land zu sein. Wiederum hatten wir an diesem Abend gluecklicherweise keine weiteren Ausgaben, dafuer aber einen umso netteren Abend, der erneut auf der Tanzflaeche des RumJungle endete... um 4:00 Uhr....entgegen unseren Plaenen des fruehen Gehens. Naja. Nun blieben uns noch 4 Stunden Schlaf bis wir am naechsten Morgen die Stadt mit dem Schnellbus verlassen mussten...leider.

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