Friday, August 18, 2006

Kuching - die Stadt der Katze

Als der britische Abenteurer James Brooke bei seiner Ankunft nach dem Namen des Tieres fragte, welches ihm als erstes ueber den Weg lief, antworteten die Einheimischen: "Kuching" - Katze. Seit dem heisst die Stadt "Katze" und ist auch voll von diesen. Es gibt ein paar Echte, aber noch mehr Unechte, in Form von recht kitschigen Standbildern, ueberall in der Stadt verteilt. Es gibt sie in allen Souvenirlaeden, in jeder erdenklichen Form und Farbe und es gibt sogar ein Katzenmuseum. Heute ist Kuching die Hauptstadt des Staates Sarawak und ca. 1 Flugstunde von Kota Kinabulu und ca. 1 1/2 Flugstunden von Kuala Lumpur entfernt. (Diesmal waren wir mit unseren Rucksaecken schlauer und kamen gleich 5-lagig bekleidet zum Flughafen).
In Laos hatten wir den netten Malaysier Michael getroffen, mit dem wir uns in Kuching verabredet hatten. Leider musste er geschaeftlich aufs Festland und liess sich entschuldigen. Aber als wir grade bei KFC unser Abendessen genossen, bekam ich erstaunlicherweise ein SMS: "Hello, welcome to Sarawak. My name is Philip, I'm a friend of Michael. How can i help you." Hmm, dachten wir uns, riefen Philip gleich mal an und sassen 40 Minuten spaeter mit ihm auf dem Markt beim Abendessen. Philip fuhr uns durch die Stadt und war fuer die naechsten 5 Tage unser Guide. Er holte uns morgens vom Hostel ab und brachte uns in die Stadt, wir trafen uns ab und zu mit ihm zum Kaffee oder Abendessen und er freute sich immer uns einzuladen. Man lernt halt eine Stadt doch ganz anders kennen, wenn man einen Einheimischen kennt. Und: das Ganze beweist mal wieder die unglaubliche Gastfreundschaft der Malaysier, die uns waehrend der gesamten Zeit immer wieder begegnete.
Kathi und Ich gingen auch nicht nur shoppen, sondern widmeten uns zur Abwechslung mal wieder etwas der Kultur. Wir sahen uns natuerlich das etwas kitschige, aber doch sehr liebevoll gestaltete Katzenmuseum etwas ausserhalb der Stadt an und wissen nun genau Bescheid ueber die Rolle der Katze im Mittelalter und in der Japanischen Gesellschaft. Das waren auch unhaltbare Wissensluecken unsererseits! Ausserdem sahen wir uns noch das Sarawak Museum an, welches sich mal wieder intensiv mit der einmaligen Tierwelt der Region, sowie mit der Kultur der verschiedenen Volksgruppen, vor allem mit den Langhaeusern beschaeftigt. Es gibt zum Beispiel einen orginalgetreuen Nachbau inklusive echter Schaedel ehemaliger Kopfjaeger. Als wir grade aus dem Museum herauskamen sahen wir, dass ein riesiger Auflauf am Merdeka Square der Stadt herrschte und hunderte Kinder in Kostuemen herumliefen. Da am 31. August Malayischer Unabhaengigkeitstag ist und an diesem die Hauptveranstaltung dieses Jahr in Kuching stattfindet, uebten die vielen Schulkinder an ihrem freien Tag stolz fuer diese Veranstaltung. Eine Weile schauten wir uns das Schauspiel aus in gelb-, rot-, weiss- oder blau - kostuemierten herumrennenden Jugendlichen von einer erhoehten Tribuene aus an, bevor wir weiter zogen - immer winkend, denn wir waren von einigen Kindern wohl schon vorher entdeckt worden... "Helloooo!". Nicht verpassen wollten wir dann den bekannten Sundaymarket der Stadt, der schon am Samstagabend beginnt. Lange schlenderten wir durch die vielen bunten Gassen und probierten einige neue Gerichte und Fruechte aus. Das Niedlichste auf dem Markt war, dass alles Obst und Gemuese auf kleinen bunten Plastiktellern fein saeuberlich portioniert angeboten wird. Die bunten Tellerchen bringen noch mehr Farbe in die sowieso schon sehr bunte Welt der Tropenfruechte und -gemuese uns sind fuer einen sonst wueseligen asiatischen Markt doch eher untypisch - aber uns gefiels. Das sehr nette Flair der Stadt wird noch ergaenzt durch eine lange Waterfrontpromenade, eine Art "Altstadt" mit Markt und chinesischen Shophouses und den vielen sehr stylischen Cafes, die sich ueberall verstreut im Stadtteil Chinatown befinden. Hier gibt es Kaffee, Tee und kleine Snacks zu etwas hoeheren Preisen, dafuer aber in einem erstklassigen Ambiente. Kuching gefiel uns sehr gut, noch dazu war es die letzte Station in unserem so sehr geliebten Malaysia und so verliessen wir die Stadt nur seeeehr schweren Herzens.

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