Thursday, August 10, 2006

Mein Geburtstag auf einer Trauminsel

Nur mit einem kleinen (von Ratten angefressenen) Tagesrucksack auf dem Ruecken wurden wir am 9.8. auf Mabul abgesetzt, einer wintzigen Insel mitten in der Celebes Sea vor Borneo. Nach einem ganzen Tag voll beeindruckender Tauchgaenge würden wir in einem traditionellen Langhaus bei einer Familie uebernachten. Der Weg dorthin führte uns vorbei an der Moschee, vor der eine ganze Truppe Jungs Fussball spielte, vorbei an vielen Fischerhäusern durchs gesamte Dorf, in dem wir besonders von den niedlichen Kindern aufgeregt begruesst wurden. Sie sprangen uns begeistert vor die Kameras und wollten unbedingt, dass wir Fotos von ihnen machten. Die Bewohner des Dorfes, alle entweder Fischer, bei Tauchschulen oder Hotels angestellt, waren wohl grade von der Arbeit gekommen, denn es schien jeder im Ort zu sein. Die meisten Häuser des Dorfes sind auf Stelzen ins Wasser gebaut, denn direkt vor der Insel beginnt ein grosses Riff, ueber welchem das Wasser bei Ebbe teils nur noch ca. 30 cm hoch steht, dafuer aber die ganze Zeit in wunderschoenen Tuerkistoenen leuchtet. In genauso einem Stelzenlanghaus bezogen wir unser Zimmer und setzten uns mit einem heissen Tee auf die grosse Veranda mit Blick auf's Meer und die umliegenden Langhaeuser. Das Abendessen bestand natuerlich aus frischem Fisch, Reis und Gemuese, war aber sehr lecker von der Familie zubereitet worden. Nachdem ich noch ein bisschen gelesen hatte, fiel ich schon um 21 Uhr totmuede in mein Bett und schlief ein. Doch oft kommt es ja so, wie man es nicht erwartet... Kathi setzte sich derweil auf die Terrasse ueber dem Meer und organisierte das Unglaubliche: eine Party. Um kurz vor 24 Uhr weckte sie mich - schon leicht kichernd- auf und so wurde ich von einem einheimischen Polizisten abgeholt, der mich, noch in Schlafklamotten, auf die Terrasse begleitete. Und da sass auch schon die sehr froehliche Partygesellschaft, bestehend aus einem franzoesischen Paearchen, die mit uns im Langhaus wohnten und 6 Malayen, die sich irgendwie zusammen gefunden hatten: ein Security-Mann, Polizisten, Tauchlehrer usw., die alle offensichtlich schon seit 22 Uhr auf mich angestossen hatten und mir nun ein Geburtstagsstaendchen sangen. Kathi hatte Luftballons, die Einheimischen Gin und Cola organisiert (sie mussten den Ladenbesitzer dafuer aus dem Schlaf reissen). Als Jaque (der Franzose) dann noch burmesische Zigarren in die Runde warf und Kathi Musik herbeibrachte stand einer langen Nacht wirklich nichts mehr im Weg. Als Geburtsgeschenk von den Polizisten bekam ich ihre Waffen und Muetze in die Hand gedrueckt und wir machten Fotos. Keine Angst, wir sind also nicht entfuehrt wurden! Das war wahrscheinlich dann auch eines der interessantesten Geburtstagsfotos, die ich je von mir haben werde.... Zu fortgeschrittener Stunde gab's dann auch noch ein weiteres Staendchen der heiteren Malayen und sie sangen uns ihre bekannten Nationallieder ueber den Mount Kinabulu und das Tauchen auf Sipadan vor - mit dazugehoerigem Tanz. Sehr nett, unterhaltsam und alles auf Video festgehalten. Nach 7 Flaschen Gin beendeten wir den Abend so gegen 3 Uhr und fielen voellig fertig in unsere Betten (Gut, dass ich sowieso schon meinen Schlafanzug trug), unter denen wir das Wasser leise rauschen hoeren konnten.
Nachdem wir ausgeschlafen und gefruehstueckt hatten, ruhten wir uns auf der Veranda ueber dem Riff aus und beobachteten die vielen Fischer und Kinder mit bunten Plastikeimern, die nun bei Ebbe das Riff auf Fische und Krabben untersuchten. Welch entspannte Atmosphaere und Ruhe. Bis auf die knatternden Tauchboote, die ab und an in einiger Entfernung vorbei fuhren, war ausser Wellen nicht sonderlich viel zu hoeren. Nach dem malayischen Mittagessen fuehrte uns ein weiterer Inslerundgang zurueck durch das lebendige Dorf und auf die andere Seite der Insel mit etwas aermlicheren Verhaeltnissen, wo wir - ununterbrochen Fotos von Kindern machend- schliesslich bei einem traumhaft gelegenen Luxustauchresort ankamen. Das Resort ist komplett aus dunklem Holz weit hinaus ins Wasser gebaut und bietet perfekt eingerichtete Aircon-Bungalows. Die Tauchboote koennen gleich vor der Tuer starten oder man springt einfach direkt ins Wasser, befindet man sich doch schon mitten ueber dem Riff. Sowas muss man sich als Travel Agent natuerlich auch ansehen und so gab's hier dann auch ein Geburtstagseis. Von dort aus schlenderten wir langsam zurueck zum Pier, von dem aus uns unser Scubajunkie-Tauchboot gegen 16:30 wieder abholte. Schade, dass wir diese kleine freundlich Insel nun schon wieder verlassen mussten, hier haetten wir es wohl noch eine Woche ausgehalten.
Am Abend gab's dann noch einen leckeren Schokogeburtstagskuchen und eine kleine Party in der Scubajunkie Bar mit einigen Tauchlehrern und Tauchern, die sich immerhin auch bis 2 Uhr hin zog, aber natuerlich an die wirklich sehr besondere Atmosphaere mit den lustigen Malayen auf Mabul niemals heranreichen konnte.

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