Saturday, August 12, 2006

Orang Utans in Sepilok

Das Sepilok Rehabilitation Center liegt im Norden Borneos und wurde schon 1964 gegruendet um -wie der Name schon sagt- Orang Utans und andere Tiere, die aus irgendeinem Grund aus ihrer natuerlichen Umgebung gerissen wurden, zu rehabilitieren, also wieder auszuwildern. Allem voran verwaiste Orang Utan Babies. Frueher gehoerte der ganze suedostasiatische Raum zum Verbreitungsgebiet der Orang Utans, heute sind sie nur noch in kleiner Anzahl in Teilen Borneos und Sumatras zu finden. Sie sind das groesste auf Baeumen lebende Tier und bauen sich jede Nacht ein neues Nest, da sie Einzelgaenger sind und staendig umherziehen. Nur zu Paarungszwecken finden sie sich zusammen, die Muetter kuemmern sich anschliessend um die 5 - 8 Jahre um ihren Nachwuchs bevor beide erneut alleine weiterziehen.

Im Moment leben ca. 80 Tiere in Sepilok, die groesstenteils verwaist in den unendlichen Palm-Oel-Plantagen der Gegend gefunden oder illegalerweise von einheimischen Familien als Haustiere gehalten wurden. Im 43 qkm grossen Areal am Rande des Kabili Sepilok Forest Reserve, welches mit tropischem Regenwald bedeckt ist, werden die jungen Waldmenschen, was Orang Utan uebersetzt bedeutet, also wieder auf ein Leben in Freiheit vorbereitet. Das kann allerdings viele Jahre dauern, denn oft koennen die Kleinen weder Klettern noch eigenstaendig Futter beschaffen. Dafuer gibt es Pfleger, die den Affen langsam und behutsam beibringen, was sie sonst von ihrer Mutter erlernt haetten und auch ein Buddy-System, wo nach etwas aeltere Orang Utans den Juengeren helfen. Haben die Kleinen die Grundeigenschaften gelernt, werden sie in den weiten Wald gelassen, aber noch 2 mal taeglich mit Milch, Bananen und Zuckerohr versorgt. Der Speiseplan ist mit Absicht so eintoenig gestaltet, damit die Orang Utans lernen, eigenstaendig fuer abwechslungsreichere Kost zu sorgen. Mit der Zeit wird dann das Futter immer tiefer in den Wald gebracht und die Tiere immer mehr sich selbst ueberlassen.

Die Fuetterung findet auf eigens aufgebauten Holzplattformen statt. Zu diesen stroemen dann sowohl Pauschal- als auch Individualtouristen in grossen Scharen, denn nur selten bekommt man sonst die Gelegenheit die Tiere einmal aus solcher Naehe in ihrer natuerlichen Umgebung und ohne Gitter zu sehen. Obwohl vielen Mitreisenden das Spektakel zu touristisch war, genossen Kathi und Ich es doch sehr. Als einige der Ersten waren wir morgens an der Station und konnten uns nach einem kurzen Spaziergang durch den Dschungel so auch gleich die besten Plaetze nahe der Fuetterunsplattform sichern. Knapp eine Stunde beobachteten wir die vielen juengeren und einige aeltere Orang Utans, die sich froehlich ueber das Futter hermachten und anschliessend noch ein bisschen an den eigens angebrachten Seilen herumkletterten und spielten. Anschliessend sahen wir uns noch ein Film ueber die Auswilderung der "Waldmenschen" an und besuchten das direkt daneben liegende Museum mit einigen interessanten Infos ueber die leider ernsthaft bedrohte Tierart, von der es schaetzungsweise nur noch ca. 15 000 Exemplare gibt. Wenigstens geben Einrichtungen wie Sepilok Grund zur Hoffnung, dass diese Tiere nicht, wie so viele andere Arten vor ihnen, aussterben.

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