Saturday, May 06, 2006

Bagan - eine riesige Tempelstadt

Bagan erreichten wir protzig mit dem Flugzeug. Als wir morgens um 7:00 landeten, waren es schon 32 Grad. Wir wussten zwar, dass es in dieser Gegend heiss werden wuerde, aber wie heiss hatten wir uns doch nicht genau vorstellen koennen. Nachdem wir ein Hostel gefunden hatten-theoretisch mit Klimaanlage, die jedoch nur ca. 3 Stunden am Tag funktioniert, weil es nur ca. 3 Stunden am Tag Strom gibt- machten wir uns zu Fuss auf, um uns schon einmal die erste Pagode, die Schwezigon Pagode, direkt in unserm Ort Nyaung U anzusehen. Sie stammt aus dem 11. Jhrd und gilt als Vorbild aller weiteren burmesischen Sakralbauten, weswegen sie einen wirklich guten Einstieg darstellte. Als wir uns auch noch den benachbarten Hoehlentempel Kyanzitta Umin angesehen hatten, war es 11:30 und bereits viel zu heiss um sich auch nur etwas weiter zu bewegen. Wir besorgten uns schnell auf dem Markt etwas zu essen und fuer den Abend einen Kutschfahrer (denn wir wollten uns ja nicht mehr bewegen) fuer eine Sunsetfahrt und fluechteten uns ins immerhin fuer 2 Stunden klimatisierte Hotel. Fuer den Sonnenuntergang fuhren wir dann gemaechlichen Tempos zu einem kleinen Tempel von dem aus man einen wunderschoenen Blick auf die umliegenden Pagoden hatte. Dadurch, dass die kargen Felder zwischen den Bauten aus roetlicher Erde und viele der Ziegelbauten ebenfalls rot sind, ergeben sich besonders zum Sonnenuntergang wunderschoene Farbeindruecke. Mit uns war noch eine kleine franzoesische Reisegruppe (die erstuermen dieses Land im Uebrigen voellig) mitsamt ihrem sprachtalentierten Reiseleiter Patrick auf dem Dach des Tempels, der uns netterweise zum Abschied zwei von einem wichtigen Moench gesegnete rote Schutztaschentuecher schenkte. Fuer eine gute und sichere Reise... wir duerften sie bloss nie nahe unserer Unterwaesche tragen. OK, hat funktioniert... Da wir uns gut mit unserem Kutschfahrer On Go U verstanden, buchten wir ihn gleich auch noch fuer den ganzen naechsten Tag, denn bei der Hitze war eigenstaendiges Fortbewegen kaum moeglich. Am Abend trafen wir in einem Restaurant auf eine ganze Truppe von Travellern, von denen einige, wie sich herausstellte, bis ans Ende mit uns weiterreisen wuerden.
In einer seines gleichen suchenden Bauwut errichteten die Burmesen und ihre Herrscher zwischen dem 11. und 13. Jhrd einige Tausend Tempel und Pagoden in ihrer damaligen Hauptstadt Bagan, direkt am Ayeyarwady Fluss. Es sollen einmal 10 000 gewesen sein. Ein immer noch sehr beeindruckendes Gesamtwerk von ueber 2000 Bauwerken ist heute erhalten geblieben. Bagan bildet eines der bedeutendsten Kulturzeugnisse weltweit und ist definitiv eine der 3 wichtigsten Sehenswuerdigkeiten Suedostasiens.
Am naechsten morgen ging es deshalb frueh los. Mit Hilfe von Joerg, einem befreundeten Reiseleiter, hatten wir uns eine genaue Route mit bestimmten Tempeln und Pagoden ueberlegt, die wir in 2 Etappen, eine vormittags, eine nachmittags anschauen wollten. Zwischen ca. 12 und 16 Uhr waren es meist ueber 40 Grad im Schatten. Also ging's mit Pferd Rambo und im gemaechlichen Trabschritt los. On Go U zeigte uns zusaetzlich auch noch einige Tempel, die noch nicht fuer den Aufstieg gesperrt wurden, von denen sich wirklich zauberhafte Ausblicke ergaben. Aber auch alleine das Erklimmen der Tempel an sich stellte sich als riesen Spass, manchmal als sportliche Leistung heraus. So sahen wir also den Htilominlo Tempel, die Upali Thein, den Thatbinnyu Tempel, das Sarabha Tor, den bekannten Ananda Tempel, den Sulamani Tempel und viele mehr. Am schoensten fanden wir die kleine Bupaya Pagode direkt am Ayeyarwady Fluss. Urspruenglich gehoerte sie mit ca. 1800 Jahren zu den aeltesten aller Bauwerke, stuerzte aber bei einem schweren Erdbeben 1975 in den Ayeyarwady. Anschliessend wurde sie natuerlich originalgetreu wieder aufgebaut und ist mit ihrer goldenen Pagode auf weissen Terrassen wirklich schoen anzuschauen.


Am Abend fuhren wir dann zum Sunset View zur Shwesandaw Pagode und erklammen die steilen Stufen, wie es auch schon ca. 30 andere Touristen getan hatten.... Wir setzen uns einfach eine Terrasse niedriger als die schon anwesende Horde und hatten so unsere Ruhe und beste Sicht auf einen wunderschoenen Sonnenuntergang in wunderschoenen Rottoenen.



Am letzten Abend in Bagan assen wir dann mit ein paar Leuten in einem Restaurant, das George entdeckt hatte. Das Restaurant hob sich vor allem durch seinen unglaublich freundlichen Besitzer hervor, die einen richtig cleveren ca. 10 Jahre alten Sohn hatten, der perfekt Englisch sprach. Als Dankeschoen, dass so viele von uns bei ihnen gegessen hatten, verloste er unter den Frauen eine Packung Thanaka, das ist ein traditionelles, gelbes Gemisch aus Baumrinde, Sandelholz und Wasser, welches fast alle Frauen in Myanmar als Verschoenerungs- und Sonnenschutzmittel tragen. Natuerlich liess Pyisone es sich nicht nehmen uns das ganze auch gleich mit viel Feingefuehl aufzutragen.

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