Sunday, May 28, 2006

Unterwegs durch den Norden

Da es in Stroemen regnete, als wir von Huay Xai ein Boot ins 190 km entfernte Luang Nam Tha nehmen wollten, mussten wir erstmal auf den Bus ausweichen... es wuerde eine der interessantesten Fahrten unseres Lebens werden... Schon nach kurzer Zeit durch schwieriges, durch den Regen sehr schlammiges Gelaende, konnte unser Bus die Steigung der Piste nicht mehr bewaeltigen und so wurden "Schneeketten" angelegt. Aber selbst mit Diesen war ein Vorankommen nicht abzusehen. Mindestens 10 Mal mussten die Helfer, wohl Sohn und Bruder des Fahrers, den Bus verlassen und mit Hilfe von Schaufeln und Stangen die Raeder von dem dunkelroten Matsch befreien und ein Zurueckrutschen verhindern... Meist quaelte sich der Bus dann also mit weniger als Schrittgeschwindigkeit durch die tropische Landschaft und wir bangten vor jeder Steigung ob wir es schaffen wuerden oder umdrehen muessten. Vorbei an Jeeps mit Achsenbruechen und durch viele schlammige Doerfer mit winkenden Kindern fuehrte uns der Weg nach ca. 8 Stunden Fahrt ueber steil abfallende Serpentinen. Bei Einbruch der Dunkelheit hatte der Fahrer den Bus kaum mehr unter Kontrolle, und als wir nur einige Zentimeter vorm Abgrund zum Stillstand kamen, liess er uns lieber aussteigen und zu Fuss die Piste runterglitschen. Direkt darauf rutschte der Bus in die Felswand und blieb stecken... wir waren ja Gott sei Dank ausgestiegen und als es zu regnen anfing, machten wir, also ca. 12 Backpacker, 30 Laoten und ein Karton voll Kueken, uns auf ins naechste kleine Dorf um Unterschlupf zu suchen. Unter einem Haus (die traditionellen Haeuser sind auf Stelzen gebaut) durften wir uns um ein paar Baenke niederlassen. Es gab sogar einen Kiosk, der aber leider noch nicht mal Wasser und insgesamt 3 Flaschen Bier fuehrte. Da es natuerlich auch keinen Strom gab, war alles sehr dunkel und wir fingen an zu ueberlegen, welche Familie wir fragen koennten, ob wir bei ihnen die Nacht verbringen koennten... gestrandet im laotischen Nichts. Hmm. Ein Amerikaner hatte zufaellig eine Kerze im Rucksack, die er in der Mitte der Gruppe platzierte und so sassen wir alle da, warteten, assen Chips mit eigenartigen Geschmacksrichtungen, ein bisschen wie um ein wintziges Lagerfeuer. Nach ueber 1 1/2 Stunden hoerten wir auf einmal ein sich naeherndes Motorengeraeusch aus der Finsternis. Da der Bus die Strasse voll blockiert hatte, konnte nur er es sein. Juhuu! Ernsthaft erleichtert stiegen alle hastig ein. Nach ca. 2 weiteren Stunden erreichten wir dann um 22:30, nach ueber 12 Stunden Fahrt, die Provinzstadt Luang Nam Tha. Am naechsten Tag erfuhren wir, das die von uns zurueckgelegte Strecke die zweitschlechteste Strasse von Laos sei. Ein weiterer kompletter Tag in Bus und Pick-up fuehrte uns dann auf richtigen Strassen ins verschlafene und wunderschoen gelegene Nong Khiaw, von wo aus wir am naechsten Tag ein Boot nach Luang Prabang nehmen wollten. Schnell fanden wir 6 Leute, die mitfahren wollten und so schipperten wir endlich mal bei Sonnenschein auf dem wunderschoenen Nam Ou, der wohl schoensten Flussfahrt des Landes, vorbei an beeindruckenden Felsformationen, endlosem Dschungel und vielen Fischern 5 Stunden Richtung Sueden. Viel Sonne und Ruhe und leckere Baguettesandwiches im Gepaeck :-)

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