Saturday, May 06, 2006

Inlesee - rundherum im Regen

Die Ankunft in Nyaungshwe am Inlesee war fuer uns erstmal gleichbedeutend mit einer etwas laengeren Sightseeingpause, denn ein tropischer Zyklon, der an der Kueste Myanmars entlang zog, brachte fuer mindestens 48 Stunden Dauerregen im ganzen Land. Da wir uns am ersten Tag sowieso ausruhen wollten, hangelten wir uns so von Kaffee zu Pancake, und zurueck zu einem gemuetlichen Buch. Unser Guesthouse verfuegte netterweise uber eine grosse, gemuetliche Veranda mit Stuehlen, Sesseln und Sofas, sowie ueber eine kleine Bibliothek. Ausserdem versorgten uns die engagierten Besitzer vormittags mit Tee und Snacks und nachmittags mit Saeften oder Fruechten.
Am Tage darauf hatten wir uns eigentlich ein Boot fuer eine Fahrt auf dem Inlesee gechartert, aber als wir morgens um 6:30 beim Pier ankamen, es in Stroemen regnete und wir die Leute in den Linienbooten patschnass unter ihren Schirmen und Jacken kauern sahen, entschieden wir uns kurzerhand gegen eine Fahrt. Anstatt dessen gingen wir in den Ort, besuchten den Markt und fanden einen tollen Supermarkt, der Schokolade im Sortiment hatte. Eingedeckt mit jeder Art Suessigkeiten und verschiedenen burmesischen Chips und Snacks schlenderten wir wieder in unser Guesthouse und verbrachten einen gemuetlichen Tag in dicken Pullis und unter Decken, denn auch die Temperaturen waren empfindlich gesunken. Zum Abendessen trafen wir wieder einige Leute, die wir schon in Bagan kennengelernt hatten.
Da auch fuer den dritten Tag Regen angesagt war, organisierten Kathi und Ich eine Fahrt nach Kakku, einem Pagodenwald oestlich vom Inlesee im Pa-O-Gebiet. Schon wieder fanden sich schnell 4 Leute, die mitfahren wollten. Nach zwei kurzen Stopps an einem von einem Deutschen gefuehrten Weingut und in der Shan-Hauptstadt Taunggyi mit Gang ueber den riesigen mit chinesischen Waren gefuellten Markt, holten wir unseren obligatorischen Reiseleiter vom Stamm der Pa-O ab und fuhren ueber viele kleine Doerfer Richtung Kakku. In einem Dorf auf halber Strecke kam uns ploetzlich ein ganzer Zug voll buntgekleideter Leute, Musik und Pferden entgegen. Sofort hielt unser Minibus an, und wir konnten uns das bunte Treiben naeher ansehen. Es handelte sich hierbei um ein Fest fuer zukuenftige Moenche. Die Jungen werden bunt als Prinzen verkleidet (in Anlehnung an Siddharta Gautama), geschminkt und ziehen so auf dem Ruecken eines geschmueckten Pferdes mitsamt ihren bestgelaunten Angehoerigen in einer langen Parade durchs Dorf. Es ist eine Ehre fuer die ganze Familie, wenn einer der Soehne ins Kloster geht. So freuten sich die Leute auch richtig uns zu sehen und einige hielten extra an und posierten fuer uns. Das Gebiet um den Pagodenwald von Kakku wird von den Pa-O kontrolliert und ist erst seit dem Jahr 2000 fuer Auslaender zugaenglich. Das 300 m lange und 150 m breite Areal umfasst ueber 2400 Pagoden in parrallelen Reihen. In der Mitte befindet sich der groesste Stupa. Da es bis kurz vorher geregnet hatte, rutschten wir mal wieder barfuss ueber das Gelaende und genossen die schoene Stimmung. An der Spitze jeder Stupa befinden sich naemlich viele kleine Gloeckchen, die mit jedem leichten Windzug zu klingen beginnen.
Auf dem Rueckweg hielten wir dann noch in einem weiteren Dorf an, wo wir von neugierigen Kindern empfangen wurden, die uns erstmal nicht mehr von der Seite wichen. Wir wurden in das Haus einen Cheroodrehers zum Tee eingeladen und durften sein Haus besichtigen. Unten trocknete er die Blaetter fuer die Cheroo-Zigaretten (und die Waesche) und oben wohnte er mit seiner Familie in sehr einfachen Verhaeltnissen. Er sprach kein Wort Englisch, aber unser Pa-O Guide uebersetzte natuerlich gerne fuer uns. Er wollte uns sogar noch zum Essen einladen, aber wir mussten schon bald weiter. Fuer die Kinder waren wir natuerlich mal wieder eine riesige Attraktion und so erfreuten sie sich sehr daran, an unseren Armhaaren zu zupfen (siehe Bild) und sich selbst auf dem Bildschirm unserer Digitalkameras zu sehen.

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